Nachdem im Sachunterricht das Thema „Schule früher“ behandelt wurde, bekam die Klasse 2a Besuch von Herrn Missel einem ehemaligen Lehrer, der vor vielen Jahren an der Zimmerner Schule Konrektor war. Die Schülerinnen und Schüler hatten einige Fragen vorbereitet und im Laufe des Gesprächs ergaben sich auch noch weitere Dinge, die die Kinder erfahren wollten. Besonders eindrücklich war, dass vor 81 Jahren, als Herr Missel seinen ersten Schultag hatte, keine Eltern und Verwandten mit dabei waren. Die Mutter verabschiedete ihn am Morgen und er ging alleine in die Schule. Statt einer Schultüte gab es ein Bonbon für diesen besonderen Anlass. In seinem Schulranzen befanden sich eine Schiefertafel, ein Griffelkasten, eine Schwammdose mit einem feuchten Schwamm, sowie die Fibel. Herr Missel ging immer gerne in die Schule, was auch daran lag, dass er seinen Lehrer sehr mochte und dieser gut mit Kindern umgehen konnte. So kam es – wenn überhaupt – nur sehr selten zu den damals doch sehr üblichen Strafen, wie Tatzen oder Schläge. Auch die Hausaufgaben hat Herr Missel immer gerne gemacht, weil er in dieser Zeit nicht zu Hause in der Landwirtschaft helfen musste.
So verging die Schulstunde wie im Fluge und die Schülerinnen und Schüler fanden es sehr spannend und interessant einen Zeitzeugen in der Schule interviewt zu haben. In der Klasse 2b waren zum selben Thema zwei Opas von Schülerinnen zu Besuch und erzählten von ihrer eigenen Schulzeit und auch davon, wie es in der Schule vor über hundert Jahren zuging, als es in Württemberg noch einen König gab. Luises Opa, Herr Haag, übte mit den Zweiklässlern in einem Rollenspiel, wie man vor dem Lehrer strammstehen und die Hände auf den Tisch legen musste, damit dieser nachsehen konnte, ob die Fingernägel sauber waren. Lustig wurde es für die Jungs, als sie nachspielen sollten, wie man sich vor hundert Jahren vor dem Schulinspektor verbeugt hat. Die Mädchen übten das höfliche Knicksen. Damit die Kinder nachempfinden konnten, wie streng die Schulregeln früher waren, ließ Herr Haag einen Schüler mit dem Gesicht zur Wand in die Ecke stehen. Thaleas Opa, Herr Starke, hatte sogar einen Stock dabei und erzählte den Kindern, dass man damit früher Tatzen, also Schläge auf die Finger, bekam, wenn man frech oder faul war. Für Herrn Starke hatten die Zweitklässler viele Fragen vorbereitet. Sie erfuhren, dass Mädchen und Jungs oft getrennt sitzen mussten und die Klassen häufig viel größer waren als heute. Herr Haag spielt mit den Schülern zum Abschluss das alte Spiel „Kommando Bimberle“. Man konnte sehen, dass dieses Spiel Kindern heute noch genauso viel Spaß macht wie vor 60 Jahren.