Ein Ausflug in die Vergangenheit

Zimmerner Drittklässler im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck

So manch einen schauderte es: Starre Holzbänke mit Tintenfass und ein Stock, um vorlaute Schüler zu züchtigen – so war Schule vor 100 Jahren. Der Dorfschulmeister schlief im Schulgebäude, welches gleichzeitig auch das Rathaus im Ort war. Besonders beeindruckend fanden die Kinder die Arrestzelle dort und die Feuerwache gleich nebenan. Sie ahmten nach, was die Dorfbewohner früher im Falle eines Brandes taten. So erschallte der durchdringende Ruf „Feurio!“ und eine Löschkette musste gebildet werden, bei der in Windeseile am Brunnen Wassereimer gefüllt und bis zur Feuerstelle weitergereicht wurden. Nicht jeder blieb dabei trocken.

Das Museumsdorf mit 25 originalgetreu eingerichteten historischen Gebäuden erzählt von der Lebensweise der Menschen früher. Es diente schon als Filmkulisse für die „Krabat“- Verfilmung und auch für das Grimmsche „Sterntaler“- Märchen. 

„Wie klein die Menschen damals waren“, folgerten die Schüler aus der Bettengröße. In der Küche  eines alten Hauses durften sie Habermus kochen, das Hauptnahrungsmittel der früheren Einwohnerschaft. Habermus ist ein Getreidebrei aus Dinkel oder Weizen. Die Drittklässler ließen sich ihn schmecken – der Topf war schnell geleert. Vor dem Haus sägten sie Holzstücke zurecht, staunten über die mächtige wasserradbetriebene Säge, besichtigten die Schmiede und streichelten die Esel. Sie erfuhren im Projekt „Feuer und Licht“, wie mühevoll und sorgfältig damals Wärme und Helligkeit in den dunklen Häusern bewahrt werden mussten, denn Feuer brauchte man zum Kochen und Heizen. Als Lichtquellen dienten Kienspan, Öllampe und später die Laterne. 

Schließlich rundete eine Einkaufstour im Museumsladen den kurzweiligen Besuch ab. Besonders begehrt waren kleine Schiefertafeln mit Griffel sowie geschnitzte Kuckuckspfeifen. Zu guter Letzt ging es zum Toben auf das reizvolle Spielgelände. Fazit: Eine lohnende Zeitreise mit vielen bleibenden Eindrücken!